Erfolgsfaktor O-Line?
22. Dezember 20202020 ist vorbei
17. Januar 2021129 Yards, 294 Yards, 231 Yards, 159 Yards und 294 Yards. Seit der Corona-Pause haben die Ravens einen Weg gefunden, wieder effektiv und dominant zu laufen.
Wir wollen versuchen euch zu erklären, wie es dazu gekommen ist. Zuerst sei aber gesagt, es ist alles vereinfacht und oberflächlich dargestellt, wenn wir weiter in die Materie reingehen würden, würde dies den Rahmen sprengen.
Letztes Jahr und auch bis zur Verletzung von TE Nick Boyle haben die Ravens sehr häufig (und sehr effektiv) den Zone-Read gespielt. Der Zone-Read sieht so aus:
Der Defense-End (oder Outside Linebacker; kommt auf die Front an) wird gelesen. Crasht er nach innen, also auf den Runningback, dann behält Jackson den Ball, wenn der End abwartend spielt (eine Art QB-Spy) dann gibt Jackson den Ball ab. Ein gutes Beispiel aus der Saison 2019 gegen die New England Patriots:
Der Zone-Read (in verschiedenen Formations und Play-Designs) war, wie schon erwähnt, 2019 sehr effektiv.
2020 haben Teams eine Möglichkeit gefunden, den Zone-Read zu verteidigen:
Der End crasht sofort in die Mitte und die Linebacker kommen nach außen. Hier muss Jackson den Ball behalten und wird durch den Linebacker getackelt. Ein Beispiel aus dem Spiel gegen das Football-Team diese Saison:
Die Nummer 90 wird gelesen (geht auf den RB) und die 53 kommt nach außen und sorgt dafür, dass Jackson nur einen Yard erlaufen kann.
Jetzt haben die Ravens, das Spiel in die Breite gezogen und stressen die Linebacker, sodass diese nicht mehr nach außen laufen können. Mit dem Counter-Bash, welcher so aufgebaut ist:
Hier wird der End auch gelesen, allerdings behält Jackson den Ball, wenn der End abwartend spielt. Wenn er reincrasht übergibt Jackson den Ball an den RB. Dies verhindert, dass die Linebacker nach außen “loopen” können und in ihren Gaps bleiben müssen. Die Cowboys (und die Nummer 55) haben dadurch einen langen Touchdown-Run von Jackson kassiert:
Und auch gegen die New York Giants haben die Ravens den Counter-Bash häufig gespielt und waren dabei sehr effektiv.
Hier der Run von Dobbins für 14 Yards, erst einmal der Pre-Snap Look:
Auf der Linken Seite (von der Ravens-Offense aus gesehen) sind zwei Defender. Der eine spielt gegen Boykin, der andere ist “frei” und wird von Edwards geblockt. Der rot eingekreiste Defender wird gelesen und so haben die Ravens auf beiden Seiten des Feldes ein Übergewicht, denn Brown und Bozeman kommen als “Pull-Blocker” auf die Rechte Seite. Jackson gibt den Ball an Dobbins ab, welcher 14 Yards läuft, ehe er getackelt wird:
Es sind nicht nur die Runningbacks, die eingebunden werden, sondern auch die Wide-Receiver, insbesondere Devin Duvernay. Hier der Lauf von Duvernay für 7 Yards, wieder per Jet-Sweep-Motion schaffen die Ravens auf der linken Seite ein Übergewicht. Der Runningback übernimmt den weiß eingekreisten Spieler, der rot eingekreiste Defender wird gelesen.
Der Rot eingekreiste Spieler spielt das Play gut, aber die Ravens schaffen 7 Yards (war ein 3. und 2 Yards zu gehen) und ein neues First-Down, reicht. Die Ravens hätten aber auch die Möglichkeit, dass Jackson den Ball behalt und seinen beiden Pulling Tackle und Guard zu folgen. Denn auch auf der rechten Seite haben die Ravens ein Übergewicht an Spielern:
Zusammenfassend hat es Gregg Roman geschafft, die Defense wieder zu stressen und es braucht Zeit, bis eine Defense weiß, dies zu verteidigen. Die Defense muss ultra diszipliniert spielen, selbst der kleinste Schritt hier wird bestraft, die Linebacker können der D-Line eben nicht helfen, denn sonst behält Jackson den Ball und läuft zur anderen Seite und gerade deswegen ist der Counter-Bash super effektiv und ein weiterer Grund, warum die Ravens im Run-Game wieder dominieren. Ich bin gespannt, was wir sehen, wenn die Ravens mal einen Plan B brauchen.
Euer German Flock